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Sie/sie, Du/du - Regeln für die Klein- und Großschreibung der Anredepronomen

Text/Fotos: Sprache-Kompakt Redaktion  

Hinsichtlich der Schreibweise der Anredepronomen in Briefen, E-Mails, Faxen, Mitteilungen etc. herrscht seit der Rechtschreibereform und den anschließenden Reformen der Reform häufig Unklarheit. Von Sprachpflegern werden durchgängig die alten Großschreibungen sowohl beim "Sie" als auch beim "Du" mit all ihren Ableitungen ("Ihre", "Deine", "Eure" etc.) empfohlen. Beim Anredepronomen "Sie" ist die Großschreibung per se verbindlich. Doch auch beim "Du", bei dem prinzipiell zwischen groß und klein gewählt werden kann, drückt die Großschreibung besondere Wertschätzung aus. Darüber hinaus strukturiert sie den Brieftext, indem die Textpassagen, in denen der Adressat direkt angesprochen wird, hervorgehoben werden, was das Textverständnis erleichtert.

Lieber Rüdiger,

ich habe mich sehr gefreut, dass Du zu meiner Geburtstagsfeier kommen konntest. Ich hatte sehr viel Spaß und auch meine Familie und Freunde hast Du mit Deinem Wortwitz und Deinem herzlichen Wesen im Sturm erobert. Insbesondere meine Schwester Birgit schwärmt noch heute von Deinen geistreichen Anmerkungen und den pantomimischen Darbietungen zum Thema geschlechtsspezifisches Rollenverhalten bei der Tischwahl im Restaurant ...

Orthographisch korrekt, doch weniger strukturiert:

Lieber Rüdiger,

ich habe mich sehr gefreut, dass du zu meiner Geburtstagsfeier kommen konntest. Ich hatte sehr viel Spaß und auch meine Familie und Freunde hast du mit deinem Wortwitz und deinem herzlichen Wesen im Sturm erobert. Insbesondere meine Schwester Birgit schwärmt noch heute von deinen geistreichen Anmerkungen und den pantomimischen Darbietungen zum Thema geschlechtsspezifisches Rollenverhalten bei der Tischwahl im Restaurant ...

Du nur im Schriftverkehr groß

Als Anredepronomen in der wörtlichen Rede in Prosatexten gilt jedoch für das "Du" durchgängig die Kleinschreibung, während das "Sie" mit allen Ableitungen immer großgeschrieben wird.

"... Willst du damit sagen, ich wäre einen Umweg gefahren?" fragte der Taxifahrer. "Ja, das will ich. Und wie kommen Sie eigentlich dazu, mich zu duzen?" antwortete der Fahrgast.

Sie oder Du - eine Frage der Intimität

Klärungsbedarf scheint es gelegentlich auch bei der grundsätzlichen Frage nach der Wahl der passenden Anredeform zu geben. Wenn nicht ausdrücklich etwas anderes vereinbart wurde, gilt prinzipiell das förmliche "Sie" als angemessene Anrede. Dennoch versuchen bisweilen Verkaufsschreiben oder Werbetexte, dem Adressaten mit dem persönlichen "Du" Vertrautheit und Nähe vorzugaukeln, um so einfacher an seinen Geldbeutel zu gelangen, was aber eher hilflos als besonders innovativ wirkt.

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