Wer einen Zahn zulegen soll, ist meist etwas zu gemächlich unterwegs. Ist das beim Autofahren der Fall, "drückt man auf die Tube", um das Ziel zum geplanten Zeitpunkt zu erreichen. Ist man mit einem sehr alten Vehikel unterwegs, rastet man den Handgashebel einen Zahn oder einen Zacken weiter ein und erhöht so die Fortbewegungsgeschwindigkeit. Vermutlich stammt die Redewendung aus der Zeit, als die Drehzahl der meisten Maschinen nur stufenweise geregelt werden konnte. Dies geschah gewöhnlich über einen gezackten Hebel, der in ein entsprechendes, gezahntes Gegenstück (einen Zahnkranz) einrastete. Zähne in der KücheEine nostalgischere Erklärung kommt aus dem Bereich der Küche. Im Mittelalter und noch viel früher wurden Speisen über einem offenen Feuer gegart, wobei die zugeführte Hitze über die Entfernung des Garguts zum Feuer geregelt wurde. Dazu wurde ein Topf über eine Ketten-Vorrichtung mit einer Zahnstange verbunden. Je nachdem, wie hoch oder wie niedrig man die Kette einrasten ließ, änderte man die Hitzezufuhr für den Topf. Wenn die Familie arg hungrig war, musste man schon mal einen Zahn zulegen und das Essen näher ans Feuer bringen, damit es schneller garte. Einen Affenzahn drauf habenWer also einen Zahn oder Zacken zulegt, hat einen Zacken drauf und ist mitunter mit einem Affenzahn unterwegs. Affen fahren zwar nicht Auto, doch bewegen sie sich schnell und wendig, weswegen sie auch in einem Affentempo einen Baum erklimmen können. So muss unser naher Verwandter nicht nur als Schimpfwort herhalten, sondern auch als "rasender" Geselle, der sich in einer für Menschen ungebührlichen Art und Weise fortbewegt (siehe auch "jemanden auf die Palme bringen"). Bedeutungen von "einen Zahn zulegen"
Ableitungen und Synonyme von "einen Zahn zulegen"
Beispiele aus der Presse mit "einen Zahn zulegen"
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