Warum in aller Welt sollten Schweine Freude an Perlen haben? Dass man Bilder, so reizvoll man sie sich auch vorstellen mag, nicht immer wortwörtlich nehmen sollte, belegt die Redensart "Perlen vor die Säue werfen". Sie geht zurück auf das Neue Testament und warnt davor, etwas Schönes oder Wertvolles sinnlos wegzugeben. Bedeutung der Redewendung "Perlen vor die Säue werfen"
Herkunft der Redensart "Perlen vor die Säue werfen"Die etymologische Forschung ist sich einig, dass die Redensart auf ein bildhaftes Gleichnis aus dem Matthäus-Evangelium zurückgeht. Hier heißt es: "Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen ..." Dass dieses kraftvolle Bild gerade beim einfachen Volk einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen würde, wussten bereits die mittelalterlichen Pfarrer, weswegen sie es fleißig in ihre Predigten einarbeiteten. Dokumentiert ist es schon in einer Predigtensammlung des 12. Jahrhunderts. Ob mit den Perlen tatsächlich die kleinen, zu Schmuck verarbeiteten Kügelchen bestimmter Muschelarten gemeint waren, ist jedoch fraglich. Näher liegt die Interpretation, nach der damit auf das rituell zu Bröseln (griechisch: Perlen) zerkrümelte geheiligte Brot Bezug genommen wird, das man tunlichst nicht den Säuen, die im jüdischen Glauben als unreine Tiere gelten, zum Fraße vorwerfen sollte. Beispiele für die Redensart "Perlen vor die Säue werfen"
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