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Einzige kann man nicht steigern (falsch: einzigste)

Text/Fotos: Sprache-Kompakt Redaktion  

Es ist der absolute Wahnsinn, was man mit Sprache alles ausdrücken kann. Der "absoluteste" Wahnsinn wäre jedoch, wenn man mit Wörtern die Grenzen des Denk- und Vorstellbaren überschreiten könnte.

Mit den Regeln der Wortbildung ist das überhaupt kein Problem. Nach dem Schema "groß – größer – am größten" können auch Adjektive gesteigert werden, die an sich schon das Absolute beschreiben, so dass selbst Nachrichtensendungen von den "tödlichsten Waffen" oder den "tödlichsten Krankheiten" sprechen können, ohne das Sprachgefühl der meisten Zuschauer nachhaltig zu verunsichern. Ein Pedant ist der, der angesichts der Dramatik des Berichteten zu fragen wagt, was denn tödlicher als der Tod sein könne.

Dramen ohne Grenzen

Bei der Steigerung des Unsteigerbaren handelt es sich mehr um ein stilistisches Problem als um eines der Rechtschreibung. Es ist manchmal aber auch unverständlich, ja geradezu skandalös, warum man sich in seinem Enthusiasmus von der Sprache ausbremsen lassen soll, wo doch am "stillsten Ort nicht einmal die Stille zu hören ist und der direkte Weg in keinster Weise ohne Umweg zum Ziel führt, weswegen er ja auch nicht der "direkteste" Weg ist.

Möge jeder selbst entscheiden, ob er als einziger oder als "einzigster" auf unlogische Steigerungsformen verzichtet und damit vielleicht den "vollkommensten" Augenblick erlebt. Falls nicht, transportieren Kreuzfahrtschiffe demnächst bestimmt auch den "blindesten" Passagier und zum Hochzeitstag steht man, ganz zum Missfallen der "schwangersten" Ehefrau, mit den "leersten" Händen da.

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