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Eine andere Saite anschlagen oder aufziehen (falsch: Seite)

Text/Fotos: Sprache-Kompakt Redaktion  

Gudrun und Hermann hatten sich richtig in den Haaren, als Hermann plötzlich eine versöhnliche Saite anschlug. Schließlich lachten beide Seite an Seite über ihren kindischen Streit.

Zum Stimmen der Saiten beauftragt der Klavierlehrer einen Fachmann.
Kommt der Meier noch einmal mit Jogginghose in die Firma, dann zieht der Chef andere Saiten auf.

eine andere Saite anschlagen
eine andere Saite aufziehen
aber:
die Seiten eines Buches umblättern
Seite an Seite
Mädle, ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite. (schwäbisches Volkslied)

Saite: Bedeutung und Herkunft des Wortes

Eine Saite ist ein dünner, straff gespannter Strang aus Tierdärmen, Pflanzenfasern, Kunststoff oder Metall, mit dem bei Musikinstrumenten wie der Geige, der Gitarre, der Harfe oder dem Klavier durch Streichen, Zupfen oder Schlagen Töne erzeugt werden. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen "seito" her, was ursprünglich "Strick" hieß. Erst im 17. Jahrhundert findet man die Schreibweise "Saite", um sie orthographisch von der "Buchseite" zu unterscheiden.

Übertragene Bedeutung von "andere Saiten aufziehen"

Zieht man andere Saiten auf ein Saiteninstrument auf, dann ändert sich damit grundsätzlich der Ton des Instruments. Schlägt man während eines Musikstücks Saiten an, die aus dem Musikfluss herausfallen, ändert sich schlagartig die Melodie. Übertragen bedeutet "andere Saiten aufziehen", dass sich der Umgangston grundlegend ändert. In der heutigen Bedeutung wird er meist rauer und ruppiger. Er kann aber durchaus auch milder und freundlicher werden.

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