Zeichensetzung: Wann setzt man einen Gedankenstrich?
Mit einem Gedankenstrich unterbricht man den Fluss eines Satzes, um ihm eine überraschende Wendung zu geben, einen Kommentar einzufügen oder Zusätze beziehungsweise Nachträge abzugrenzen. Ein Gedankenstrich baut Spannung auf, daher lassen sich per Gedankenstrich inhaltliche Elemente eines Satzes sehr gut hervorheben. Im Wald wurde es dunkel - ich knipste die Taschenlampe an.
Überraschende WendungDie Spannung, die ein Gedankenstrich im Satzfluss aufbaut, kann sich in einer überraschende Wendung auflösen. Die Kirchentür wurde geöffnet und heraus kam - eine Ziege.
Maria tat, woran ich niemals gedacht hätte - sie heiratete ihn. Gedankenstrich zur Kennzeichnung von KommentarenMeldet sich der Verfasser eines Textes explizit kommentierend zu Wort, dann geschieht das meist über eine Parenthese (Einschub) oder einen Nachtrag, die durch Gedankenstriche vom Rest des Satzes abgetrennt sind. Sie geht - du wirst es nicht glauben! - alle zwei Wochen zum Friseur.
Zusätze oder NachträgeErläuterungen in Form von Zusätzen und Nachträgen werden häufig mit Gedankstrich vom Rest des Satzes getrennt. Hier können in der Regel auch ein Komma oder Klammern gesetzt werden. Eines Tages - es war im Mai - stand sie vor der Tür.
Maria - von Geburt an neugierig - linste durch das Schlüsselloch. Satzzeichen innerhalb paariger GedankenstricheAusrufe- und Fragezeichen innerhalb paariger Gedankenstriche werden direkt vor dem abschließenden Gedankenstrich gesetzt. Ein Punkt wird weggelassen. Satzzeichen, die zum einschließenden Satz gehören und bei Weglassen des Zusatzes oder Nachtrags stehen müssten, dürfen nicht weggelassen werden. Nach dem abschließenden Gedankenstrich schreibt man auch nach einem Ausrufe- oder Fragezeichen groß weiter. Er behauptete - welch eine Frechheit! - nichts davon gewusst zu haben.
Sie wusste - soviel ist sicher -, dass sie den Abschluss mit einer Eins schaffen würde. | Zeichensetzung |
